Sie sagen: Bub, Du kannst was!
Ilshofener Fußballer hofft auf Aufstieg
Vor der Saison ist der 19-Jährige zum Fußball-Bezirksligisten Ilshofen gestoßen. Im Interview erklärt Gehring, wie ihn die älteren Spieler motivieren und warum körperliche Arbeit auf der TSV-Baustelle Spaß macht.
Sie studieren in Heidenheim, wohnen in Rot am See. Wie kommt man da als Fußballer nach Ilshofen?
JANNIS GEHRING: Als ich beim VfR Altenmünster gespielt habe, war Ralf Mangold mein Trainer. Der wurde dann Co-Trainer in Ilshofen. Außerdem war es ein Anreiz, unter Ralf Kettemann, der früher in der dritten Liga gespielt hat, zu trainieren. Als ich mit Kette gesprochen hatte, war klar: Ilshofen ist eine Sache mit Zukunft. Da kann was gehen. Da wird unter anderem das Vereinsheim erweitert und ein Kunstrasenplatz gebaut. Außerdem hat sich schnell herausgestellt, dass Kette ein guter Trainer ist.
Das heißt, der Verein setzt sich höhere Ziele?
Sagen wir so: Er strebt mehr an. Natürlich ist es klar, dass es im ersten Jahr nach einem Aufstieg nicht leicht wird. Das hat man bei uns in der Bezirksliga gesehen. Wir haben viele junge Akteure im Team, unter anderem die drei A-Jugendlichen Marcel Huss, Fabian Halder und Jonas Gräter. Und es gibt wenig ältere Spieler. Aber gleichzeitig haben viele von uns schon in höheren Ligen gespielt. Da kann man viel lernen.
Wie wirkt sich das im Training aus?
Die erfahrenen Spieler sind einfach immer für einen da. Ich war eh positiv überrascht, wie leicht ich mich in Ilshofen einleben konnte, da ich dort eigentlich gar niemanden so richtig kannte. Das spricht für die Truppe. Wir verstehen uns auch neben dem Platz. Abends sind wir auch öfters mal gemeinsam unterwegs, vor allem nach Siegen.
Zum Training und zu den Spielen werden Fahrgemeinschaften organisiert. Was reden die älteren Spieler da mit Ihnen?
Sie fragen nach. Und sie sagen, was man besser machen kann. Aber das ist nicht das Wichtigste. Vor dem Spiel wird man heiß gemacht. Das bewirkt, dass man nicht so nervös ist.
Wie muss man sich das konkret vorstellen?
Sie sagen beispielsweise: Bub - das ist mein Spitzname - Du kannst was! Du brauchst es nur zu zeigen! Helft euch gegenseitig! Trau Dir was zu!
Der Start in die Bezirksliga-Saison war aber ziemlich durchwachsen.
Ja, wir sind mit fünf Unentschieden gestartet. Das wird uns jedoch nicht mehr passieren. Wir haben einfach die Punkte nicht geholt. Dann haben wir uns zusammengesetzt. Danach wurde es langsam besser.
Derzeit hat der VfR Altenmünster einen Lauf und hat vor einer Woche die Tabellenführung übernommen. Was ist für Ilshofen als Tabellensechster noch drin?
Der VfR zieht davon. Ansonsten kann irgendwie jeder gegen jeden gewinnen. Im Tabellenmittelfeld geht es deshalb eng zu. Wir denken dabei von Spiel zu Spiel. Am Samstag müssen wir zuerst einmal gegen Michelbach/Wald ran. Da müsste ein Sieg drin sein.
Und am Montag geht es dann gegen den Tabellenführer.
Gegen den VfR dürfte es ein offenes Spiel werden. Aber wir wollen gewinnen.
Wer sind die Favoriten für den Aufstieg in die Landesliga?
Ich denke: Hollenbach II und der VfR Altenmünster sind stark. Für die dahinter wird es schwer.
Angenommen, zwei Teams würden aufsteigen. Dann müsste doch in der nächsten Saison für Ilshofen etwas drin sein?
Wir können unter die Top drei kommen. Mein persönliches Ziel ist, das wir in der nächsten Saison aufsteigen. Aber es wird kein Druck vom Umfeld gemacht. Das sieht man auch daran: Viele von unserer Mannschaft helfen am Wochenende auf der Baustelle des Vereinsheims. Vormittags auf dem Bau, dann ein Vesper und danach noch etwas Training vor dem Spiel - natürlich auf unseren körperlichen Zustand abgestimmt.
Die harte Arbeit auf dem Bau ist dem Training aber sicher nicht förderlich.
(lächelt) Wir schleppen keine schweren Steine. Es macht einfach auch Spaß, mal etwas handwerkliches zu tun. Das ist ein schöner Kontrast zu meinem BA-Studium und der Arbeit als Banker.
Wie liegen dann Ihre sportlichen Ziele?
Irgendwann mal Verbandsliga spielen, das wäre toll. Aber man muss sehen, wie sich das entwickelt.
Wie erfolgreich ist Ilshofen in den Spielen über Ostern?
Gegen Michelbach gewinnen wir 3:1 und beim VfR 2:1. Aber vier Punkte wären auch ein positives Oster-Ergebnis. Jedoch, es könnte ja auch so laufen wie in Obersontheim: nach 1:2-Rückstand noch ein 4:2. Außerdem haben wir gegen Altenmünster im Hinspiel verloren. Da ist noch was offen.
Die Fragen stellte Guido Seyerle.

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